Infostealer: 53 Prozent der Angriffe treffen Unternehmensrechner

Der Anteil steigt seit 2020 um 34 Prozentpunkte. Allein 2023 erfasst Kaspersky rund 10 Millionen Angriffe mit Infostealer-Malware.

Kaspersky hat eine Studie zu Schadprogrammen veröffentlicht, die Protokolldateien von Account-Zugängen stehlen. Die sogenannten Infostealer, deren Beute in der Regel im Darknet landet, machten zwischen 2020 und 2023 einen Anteil von 53 Prozent aller entdeckten Infostealer-Angriffe aus. Das entspricht einem Zuwachs von 34 Prozentpunkten.

Pro Gerät gelangen Cyberkriminelle durchschnittlich an 51 Logindaten. Je gestohlener Protokolldatei sind es zwei Zugänge zu Unternehmensanwendungen. Nach Infektion eines einzelnen Gerätes erhalten Cyberkriminelle jedoch potenziell Zugriff auf sämtliche Konten der Betroffenen.

Laut der Kaspersky-Untersuchung erhalten Cyberkriminelle mit Infostealer-Angriffen durchschnittlich Zugriff auf zwei Webanwendungen eines Unternehmens, wenn sie die Protokolldatei eines beruflichen Mail-Accounts in die Hände bekommen. Dies können etwa Verarbeitungssysteme für Kundendaten und interne Portale sein.

Im vergangenen Jahr zählte Kaspersky rund 10 Millionen durch Infostealer infizierte Systeme. Verbreitete Varianten sind Redline und Lumma. Redline fanden die Forscher auf 55 Prozent der infizierten Geräte. Seit 2023 beobachtet Kaspersky jedoch einen Trend in Richtung Lumma.

Sergey Shcherbel, Experte bei Kaspersky Digital Footprint Intelligence, sagte: „Wir wollten zudem wissen, ob Unternehmensnutzer Malware erneut öffnen und Cyberkriminellen ohne erneute Infizierung Zugang zu Daten des zuvor infizierten Geräts gewähren. Daher haben wir eine Protokolldateien-Stichprobe mit Daten geprüft, die vermutlich von 50 Bankinstituten in verschiedenen Regionen stammen. Wir konnten zeigen, dass 21 Prozent der Mitarbeiter die Malware erneut geöffnet hatten, 35 Prozent dieser Reinfektionen geschahen mehr als drei Tage nach der ursprünglichen Infektion. Dies könnte auf mehrere Ursachen hindeuten, darunter mangelnde Sensibilisierung der Mitarbeiter, ineffektive Erkennungs- und Reaktionsmaßnahmen, die Auffassung, es reiche, das Passwort eines Kontos zu ändern, nachdem dieses kompromittiert wurde, sowie Zögerlichkeit bei der Untersuchung des Vorfalls.“

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